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Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bezeichnet ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf Gemeinwohl fördernden Werten aufgebaut ist. Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke vom Altem zu Neuem.

Auch wir wollen unseren Beitrag für eine bessere Gegenwart und Zukunft leisten und  haben eine GWÖ Bilanz mit Bericht erstellt.
Im Februar 2015 haben wir mit der Bilanzerstellung begonnen und im Juli desselben Jahres konnte unser Bericht abgeschlossen werden. Die Bilanzerstellung erfolgte in Form eines Workshops, anschließend gab es eine Peer-Evaluation und abschließend im Oktober das Testat von Außen.
Unser Bericht ist für alle zugänglich und kann hier heruntergeladen werden:
GWÖ Bericht (PDF)                         GWÖ Bericht (Word)


Einen Gemeinwohl-Bericht erstellen: was, wozu  und wie?

Was?
Mit der Gemeinwohl-Bilanz misst ein Unternehmen (privat oder öffentlich, gemeinnützig oder gewinnorientiert, groß oder klein, jeder Branche) seinen Beitrag zum Gemeinwohl einer demokratischen Gesellschaft. Konkret legt es Rechenschaft darüber ab, wie sehr es die fünf wichtigsten Verfassungswerte demokratischer Staaten lebt: Menschenwürde, Solidarität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie. Dafür kann es maximal 1.000 Gemeinwohl-Punkte erzielen, die in Zukunft in Form einer 5-farbigen Gemeinwohl-Ampel auf seinen Produkten aufscheinen könnte. Je besser das Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnis, desto größer sollen in Zukunft die rechtlichen Vorteile für dieses Unternehmen sein: vom reduzierten Mehrwertsteuersatz über niedrigere Zolltarife bis zum Vorrang beim öffentlichen Einkauf.

 

Wozu?
Die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz bietet folgenden Nutzen:

Sinnstiftung: Die Auseinandersetzung mit der GWÖ kann einer Organisation helfen, den eigenen Sinn und Daseinszweck wieder zu finden: Was ist der Zweck des Unternehmens und wie trage ich damit zum Gemeinwohl bei?

Organisationsentwicklung: Der ethische 360-Grad-Blick schafft Bewusstsein, was ein Unternehmen konkret tut und wie es in allen Bereichen ein höheres Maß an Verantwortung und Werttreue leben kann. 

Status quo-Erhebung und Kontrolle: Mit dem Gemeinwohl-Bericht wird der aktuelle “ethische Status quo” dokumentiert. Durch eine Peer-Evaluierung oder externes Audit erhält das Unternehmen eine kritische Außensicht.

Transparenz gegenüber allen Berührungsgruppen: Eine Gemeinwohlbilanz bietet umfassende Einblicke in ein Unternehmen und kann helfen, neue KundInnen/MitarbeiterInnen zu gewinnen.

Pionierrolle: Die Bilanz-Unternehmen wirken aktiv an der Realisierung eines alternativen Wirtschaftssystems mit.

Netzwerk und Synergien: Mit der Erstellung erhält das Unternehmen Zugang zu einem Netzwerk “Gleichgewillter” und kann mit diesen umfassend kooperieren, vom Know-how-Teilen über Kredite bis zur eigenen Währung.

Wie?
Im Gemeinwohl-Bericht wird anhand von 17 Indikatoren die gelebte Gemeinwohl-Praxis beschrieben. Die Leitfrage für jeden Indikator lautet: „Wie lebe ich den Wert im Kontakt mit der Berührungsgruppe? Was wird in meinem Unternehmen konkret dafür getan?“
. Dabei soll der Ist-Zustand so beschrieben werden wie er ist.

Punkte
Jeder Beitrag des Unternehmens zum Gemeinwohl, der über rechtliche Verpflichtungen hinausgeht, wird mit Punkten positiv bewertet. Man gibt dafür einfach den Prozentanteil an, den man für diesen Indikator erfüllt. Vorbildliche Unternehmen erhalten maximal 1.000 Punkte. Zur ersten Orientierung: Konventionelle Unternehmen würden mit ca. -100 bis 0 Punkten starten, die am weitesten fortgeschrittenen Unternehmen hatten bisher zwischen 600 und 700 Punkten. Ziel ist eine kontinuierliche Entwicklung in kleinen Schritten und damit eine “schleichende Verwandlung” des Unternehmens von der Ich- zur Wir-Orientierung.

Auszug unseres GWÖ Berichtes
Einige Punkte des Berichtes zum Hineinschnuppern...

Das Unternehmen und Gemeinwohl
Geführt durch unsere persönliche Erfahrung und Einstellung und im Betreiben der Permakultur bekräftigt, sind uns umweltfreundliches Handeln, Nachhaltigkeit, Respekt zu Natur, Mensch und Tier schon immer wichtig gewesen.
Die Gemeinwohlökonomie hat uns vom Begriff her fasziniert. Sobald die Kinder ein wenig größer waren und familiär alles seine Ordnung hatte, haben wir uns weiter über die GWÖ informiert und fanden, die GWÖ-Bilanz sei der richtige Weg für unsere Weiterentwicklung. Als Eltern/Großeltern von 3 Kindern sehen wir es als Pflicht, nachhaltig und ehrlich zu handeln, um unseren Kindern, aber auch Anderen, eine Zukunft auf einer gesunden Erde zu gewährleisten.
Einige Schritte in Richtung GWÖ haben wir – fast ohne es zu wissen - bereits gemacht, weitere notwendige Schritte wurden uns erst mit der Auseinandersetzung mit dem Thema bewusst.
Als kleines Familienunternehmen haben wir auf die Gesamtwirtschaft kaum Einfluss, aber wir können vielleicht andere Menschen und Unternehmen mit unserem „anders Denken“ positiv bewegen. Wir bieten den „etwas anderen Urlaub“.
Wir sind der erste touristische Betrieb in Gröden mit einer GWÖ-Bilanz und sind zuversichtlich, von anderen gefolgt zu werden
.

Ethisches Beschaffungsmanagement
A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte bzw. höherwertiger Alternativen:  50%

Strom erhalten wir von einem untransparenten Großkonzern, jedoch versuchen wir wo es möglich ist zu sparen: der Gast wird insbesondere bei der stromzehrenden Sauna angeregt, mitzusparen und die Sauna selbst auszuschalten, dafür hat er zeitlich mehr Flexibilität. Die Außenbeleuchtung wurde zurückgestellt und einem Haus am Waldrand angepasst. Die Lichter im Flur, Treppenhaus und Parkplatz sind mit Bewegungsmeldern versehen.
Die Heizanlage funktioniert mit lokalen Holzpellets und in der privaten Wohnung wurde 2014 ein Holzofen eingebaut, damit die Heizung außerhalb der Saison ausgeschaltet werden kann.
Bei Büroartikeln, Reinigungsmitteln und Klopapier ist einiges zu ändern.
Was die Bauarbeiten betrifft, arbeiten wir mit kleinen Firmen aus der Umgebung zusammen. Man kennt den „Chef“ persönlich und diesem wird v.a. aus menschlichen Gründen das Vertrauen geschenkt. Es wurden lokale, natürliche und qualitativ hochwertige Produkte ausgesucht: Holzböden, Natur- und Vollholzmöbel, Lodenvorhänge, in Deutschland produzierte Bettwäsche.
Wir haben eine nahe liegende “Wasserquelle” und diese möchten wir im Weiler gemeinsam mit den Nachbarn auch in Zukunft erhalten.
Im Sommer teilen wir den Kräutergarten mit unseren Gästen, die sich nach Bedarf Kräuter holen können. Je nach Jahreszeit wird etwas vom Garten geschenkt. Es soll unter anderem auch eine kleine Anregung sein, landwirtschaftliche Produkte auch mit wenig Fläche selbst anzubauen. Die Mitarbeiter essen vorwiegend biologisch, wenn möglich lokal (bis zu 80%).

Ethisches Verkaufen
D1.1 Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische Kundenbeziehung (ethisches Marketing + Verkauf):  65%

Das hauseigene Konzept wird von uns selbst gelebt. Es beinhaltet eine ehrliche Kommunikation und das Anbieten einer gesundheits- und naturbezogenen Dienstleistung.
Die Homepage wird selbst und sehr informativ gestaltet, zu Kosten die wir uns leisten können. Das Gleiche gilt für das hausgemachte Prospekt. Dies bewirkt weniger Kosten und mehr Flexibilität, da Informationen leicht und schnell aktualisiert werden können. Beispielsweise konnten wir nach der Strahlungsmessung sofort unser Haus als strahlungsarm auf Prospekt und Homepage bewerben.
Das Hausgemachte und Bodenständige ist Teil unseres Konzeptes; auch die Fotos wurden selbst gemacht und sind wahrheitsgetreu.
Bei den Angeboten und auch nach der Buchung werden detaillierte und ehrliche Informationen gegeben.
Der Gast wird wertgeschätzt, man befindet sich auf gleicher Ebene und es gibt einen persönlichen Austausch. Wir möchten mit dem Verkauf unserer Dienstleistung auch eine neue Denkweise mitgeben und lernen selbst viel von unseren Gästen.
Wir haben viele Stammgäste und neue Gäste kommen durch Mund zu Mund Propaganda oder wegen der guten Bewertungen auf den Portalen hinzu. Oder sie kommen einfach nur, weil Sie vorbeispazieren und ihnen das Haus und die Lage gut gefallen.
Wir haben uns vorgenommen, unsere Dienstleistung selbst zu verkaufen, ohne die Hilfe von Reisebüros oder Buchungsportalen, die Provisionen verlangen. Diese wirken global, fördern eine Wohlstandsspreizung und minimieren jeglichen persönlichen Kontakt.
Unsere Mitarbeiter (Reinigungskräfte) bekommen leider nur wenig von unserem ethischen Marketing/Verkauf mit.

Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen
D3.2 Suffizienz (Genügsamkeit): Aktive Gestaltung für eine ökologische Nutzung und suffizienten Konsum:  50%

Das Haus bietet einen einfachen Lebensstil bzw. einen einfachen Urlaub, gemütlich und sehr gesundheitsorientiert, aber ohne Luxus.
Suffizienz ist auch ein Prinzip der Permakultur, der von uns vorgelebt wird.

Kurzfristige Ziele (1-2 Jahre)
1) Wir möchten die Kommunikation unter uns festigen und nach gemeinsam besprochenen Konzepten und Ideen vorgehen. Dafür ist 4x im Jahr eine Sitzung notwendig. Auch die Putzkräfte sollen mehr involviert werden, unsere Lebensphilosophie kennenlernen und den tieferen Sinn unserer Arbeit verstehen.
2) Durch Information im Saunabereich über Wasser und deren Bedeutung möchten wir anregen, mehr Wasser aus der Leitung (gutes Quellwasser) zu trinken und auf gekaufte Produkte in Plastikflaschen zu verzichten.
3) Wir wollen auf Öko-Putzmittel umsteigen, wieder verwertetes Papier benützen und für das Klopapier eine nachhaltige Lösung finden (erwägen Klopapier aus Apfelresten).
4) Selbst hergestellter Willkommengruß, aus den Permakultur-Produkten unseres Gartens.
5) Ein kleines Zeichen: den Putzkräften biologisches Obst für Zwischendurch zur Verfügung stellen.
 6) Suche nach Informationen, wie und ob eine individuelle Temperaturregulierung in den einzelnen Räumen der Wohnungen möglich ist.
7)    Mund zu Mund Propaganda durch Networkmarketing verstärken.
8) Ein Konzept ausarbeiten und eine Aktion starten, um unsere gemeinwohlorientierten Zukunftspläne anhand einer zinsfreien Finanzierung durch Berührungsgruppen bzw. durch unsere Gäste  zu unterstützen.